"Hmm, das riecht aber lecker!"

 

Apfelaktionstag am Sonntag, 02.11.14, der Landfrauen kommt bei Museumsbesuchern gut an

 

Text: Margitta Schmidt

 

 

Erstmals beteiligten sich die Kreislandfrauen an der Aktion "Kochen in alten Bauernküchen", die am Sonntag im Hohenloher Freilandmuseum stattfand. Im Mühlenensemble Laun aus Weipertshofen boten sie einen Apfelaktionstag und eine Mitmachküche fär Groß und Klein an.

Eng geht es am Sonntag in der Mühle Laun zu. Viele Familien streben bei ihrem Museumsbesuch zuerst dieses Gebäude an, um am Apfelaktionstag der Landfrauen teilzunehmen. In zwei Räumen findet die Mitmachküche statt. Hier arbeiten Landfrauen und Kinder aller Altersgruppen Hand in Hand bei der Zubereitung von Apfelbrei, Bratäpfeln und Apfelblooz. Carina Pilling (10) aus Neckarsulm und ihr Bruder Nils (6) schneiden Äpfel in kleine Stücke, die auf dem alten Herd zu Apfelbrei gekocht werden. Auf Zucker wird verzichtet, die Äpfel sind süß genug. Daneben werden einige Früchte mit gehackten Walnüssen und Rosinen gefüllt und immer wieder wandern ein paar Zutaten in den Mund.

Im zweiten Raum wellt Annina Joran (9) aus Augsburg gekonnt den vorbereiteten Hefeteig aus. Ihre Cousine Charlotte Fritzsche (7) belegt den Boden mit Apfelschnitzen. Kaum ist der Guss drauf, trügt Elia Würth den Blooz zum Backhaus. Hier hat Ingrid Fischer das Kommando übernommen. Es erfordert eine gehörige Portion Erfahrung, dass Temperatur und Backzeit stimmen und der Blooz goldgelb statt schwarz wird. Als eine der "Museumsbäckerinnen" ist die Sulzdorfer Landfrau mit dieser Art des Backens aber bestens vertraut. Einen um den anderen Apfelblooz schiebt sie in die Röhre. Wenig später duftet es verführerisch und ein vielstimmiges "hmm" zeigt, wie gut er allen mundet. Schon um halb zwei sind rund 20 Kuchen gegessen.

Neben den traditionellen Köstlichkeiten bieten die Landfrauen ein Apfelquiz und Informationen über Lebensmittelverschwendung an. Die Vorsitzende der Kreislandfrauen, Anita Haag, ist ebenso begeistert, wie ihre 12 Helferinnen aus verschiedenen Ortsvereinen: "Es ist eine Freude den Kindern zuzuschauen. Die arbeiten so toll mit und nehmen sich selbst kaum Zeit zum Essen". Etwas verwundert stellt sie allerdings fest, dass viele Kinder keine Bratäpfel mehr kennen: "Sie trauen sich kaum, die zu probieren". Erst als die Bratüpfel halbiert und zusammen mit dem Apfelbrei serviert werden, greifen sie zu. Haag freut sich über die positive Resonanz, sowohl bei den Kindern als auch bei den Eltern. "Ich kann mir vorstellen, dass wir in loser Folge weitere Aktionen zu anderen Themen durchführen." Die Idee reifte bei einem Kennenlerntreffen mit dem neuen Museumsleiter Michael Happe. "Gemüß unserem Leitthema was es uns wichtig, traditionelle Gerichte anzubieten, die schnell zubereitet und deren Zutaten regional und saisonal sind. Also einfach, gesund und lecker - auch ohne Fastfood". Ein weiterer Aspekt sei, die heimischen Früchte verstärkt in den Vordergrund zu rücken: "Der Herbst ist die Zeit der Ernte. Es gibt Obst in Hülle und Fülle. Wir brauchen jetzt definitiv weder Lebkuchen noch Schokoladennikoläuse. Das hat Zeit bis zum Advent".